Chronik

Chronik der kfd Drenke anlässlich des 100-jährigen Jubiläums Dezember 2021

100 Jahre kfd Drenke – Ein Erntedankfest

Eine Zeitreise durch die lebendige kfd Geschichte, vom Jungfrauenverein, zum Mütterverein bis hin zur lebendigen Frauengemeinschaft

Wie hat alles angefangen? In der Zeit um 1906 wurden in Drenke viele Mädchen geboren, diese trafen sich in ihrer Jugend zum Theaterspielen. Mit dem Bau des Jugendheimes in 1920 hatten sie einen Treffpunkt und gründeten im Winter 1921 den Jung-Frauenverein. Einige dieser Frauen waren: Anna Held, Klothilde Rabbe, Alwine Schäfer, Franziska Föckel, Adelheid Baß, Josefine Rabbe, Antonie Föckel, Maria Becker, Hedwig Vieth, Maria Kröger.

1923 wurde aus jenem Verein der Katholische Mütterverein, der im August des Jahres eine wunderschöne Fahne (befindet sich im Kirchturm unserer Kirche), hergestellt in Handarbeit von den Franziskanerinnen aus Salzkotten, geliefert bekam.

Die Frauen sammelten im Dorfe in kleinen Portionen insgesamt 7 Zentner Roggen und konnten vom Verkauf für ca. 56 Rentenmark (entspricht heute ca. 35 Euro) jene herrliche Fahne erwerben. Heute kostet eine Fahne je nach Gestaltung ab 500 bis 3000 Euro und mehr!!!

Die Inschriften der Fahne „Frauengröße ruhet im Ertragen“ und „Frauenstärke ruhet im Gebet“ spiegeln die damalige Zeit wider. Eine Zeit voller Ungewissheit und Zukunftssorgen, Armut und Hunger waren noch überall präsent. Pflichtbewusstsein und Bescheidenheit standen in der Erziehung an erster Stelle. Da die Frauen in der Woche körperliche Schwerstarbeit leisten mussten, denken wir an den großen Waschtag, trafen sie sich nur einmal pro Jahr sonntags zum Fest der Heiligen Elisabeth, am 19. Nov., zum Beten und Kaffeeklatsch im Jugendheim, sie brachten für diesen besonderen Anlass ihr schönstes Geschirr, ihre Sammeltassen, mit.

Bis in die 40er Jahre hinein hatten die Pastöre die Leitung des Müttervereins inne, sie hatten studiert und genossen großen Respekt in der Gemeinde. Die Frauen waren ruhig und bescheiden und hatten sehr viel Arbeit in Haus und Hof.

Pfarrer Gremler war bis 1931 der erste Präses, ihm folgten
Pfarrer Paul Baronowski     von 1932 bis 1939
Pfarrer Heinrich Tampier     von 1939 bis 1949
Pfarrer Theodor Heiming     von 1949 bis 1977
Pfarrer Paul Consbruch         von 1977 bis 1980
Pfarrer Günter Weige         von 1981 bis 2009
Pfarrer Christof Hentschel     von 2010 bis 2015
Pfarrer Frank Schäffer                 seit 2016

1946 bis ca. 1957 leitete Frau Elisabeth Husemann (+1957) den kath. Mütterverein. Ihre Nachfolgerin war in den 60er Jahren bis 1972 Frau Antonie Hennemann (+14.12.1990), sie wurde am 22.11.1981 zur Ehrenvorsitzenden ernannt. 1972 bis 1989 leitete Frau Theresia Saggel den kath. Mütterverein, aus dem in den 80er Jahren die kath. Frauengemeinschaft wurde. Nach 17-jähriger Vorstandsarbeit dankte Präses Pfarrer Günter Weige ihr für ihre großartigen Leistungen, sie setzte mit ihrer Arbeit Maßstäbe, nunmehr wurde die Frauengemeinschaft anerkannt und respektiert. Sie bewirkte, dass die kfd erstmalig 1983 am Festumzug des Sportvereins teilnehmen durfte. Bastelkurse waren zu ihrer Zeit der Renner.

In 1984 wurde unsere heutige Fahne angeschafft, sie wurde durch einen Basar vieler fleißiger Frauen finanziert.

In den 50er und 60er Jahren unternahmen die Frauen alljährlich einen Ausflug verbunden mit einer Wallfahrt, Ziele waren: Werl, Möhnesee, Münster, Telgte, in den Harz, zur Bundesgartenschau nach Dortmund…

In den 80er und 90er Jahren wurden unterschiedliche Bastelkurse – mehrmals jährlich – angeboten, z.B. Rupfenpuppen, Makrammee Arbeiten, Window Color, Heuteddys, Serviettentechnik. Weiterhin beliebt blieben die Wallfahrten und Ausflüge, wie z.B. nach Holland zur Tulpenblüte.

Es fanden wöchentlich Gebetskreise unter dem Leitgedanken „miteinander und füreinander“ beten statt. Darüber hinaus fanden Glaubensgespräche u. –vorträge, sowie Kochkurse statt.

Von 1973 bis 2008 putzten die Frauen zu zweit, zu den Hochfesten zu viert die Kirche. Anfangs unternahmen sie von den jährlichen 600 DM Fahrten, später erhielt jede Frau aus dem Kirchenetat 20 Euro pro Jahr.

Heute gibt es beliebte Angebote, wie Winterwanderung, JHV zu Beginn des Jahres, den Weltgebetstag, in Zusammenarbeit und Wechsel mit der kfd Amelunxen und der evangelischen Frauenhilfe (seit 1987), das vierteljährliche Frühstück im Pfarrheim nach der Dienstagsmesse (2003 bis 2019), Wanderung nach Amelunxen zum Spargelessen (seit 2005), der besinnliche Abend mit Bratapfel vor der Adventszeit (seit 1989), Maiandacht, vielleicht ein Tagesausflug mit Frauen aus dem kfd-Bezirk Beverungen: in 2011 Dr. Oetker in Bielefeld, 2012 Kirchdorfer Heide zum Spargelhof THIERMANN. Der kfd-Bezirk Beverungen ist leider seit Okt. 2017 vakant, doch die Vorstände sind bemüht, Veranstaltungen nach Bedarf anzubieten.
Am 07.10.2012 führten wir einen Erntedank-Basar mit selbsthergestellten Produkten im Pfarrheim durch. Im Nov. 2019 besichtigten wir die Ölmühle Solling.

Unsere kfd bietet: Spaß und Freude, Glauben, Beten und Vertrauen, Förderung der Talente, Stärkung des Selbstbewusstseins, die kfd stärkt die Frauen in ihrer Einzigartigkeit, es wurden Freundschaften geschlossen, wir fördern die Kreativität und die Gemeinschaft, die kfd ist eine Tankstelle für neue Energie, wir setzen uns mit Gott und der Welt auseinander.

Mit den Jahren hat die kfd Drenke durch viele Aktionen, wie Adventsbasaren, Sammlungen bei Versammlungen, für das Müttergenesungswerk am Muttertag, Krippenausstellungen so manchen Euro gesammelt.

Spenden wurden verwendet für die Renovierung der Kirche in den 80er Jahren, der Orgel in 1991, für das Pfarrheim, den Kindergarten Tietelsen, Ministrantenrochetts in 2007, für das Kinderdorf Awassa, für die Mikrofonanlage in der Kirche und vieles mehr.

Auf der letzten JHV, coronabedingt, im Feb. 2020, spendeten unsere Mitglieder haltbare Lebensmittel für den „Beverunger Tisch“.

Frau Marita Tegethoff (Schriftführerin 2013 bis 2017) und Doris Fleckner nahmen an großen Aktionen des Bundesverbandes teil: „Frischer Wind in Kirche und Gesellschaft – 500.000 Frauen sind noch nicht genug!“ Am 19.09.2014 startete die kfd mit ca. 2000 Frauen aus dem gesamten Bundesgebiet vor dem Kölner Dom ihre größte Mitgliederwerbekampagne „Frauen.Macht.Zukunft. (2014 bis Sept. 2017). Es war für uns ein unvergessliches, überwältigendes Erlebnis!

Auch die kfd Drenke braucht neue Mitglieder. Nach der Teilnahme an einem Training für eine Mitgliederwerbekampagne in Paderborn im Nov. 2014 besuchte unsere Teamsprecherin voller Elan und Optimismus „neue“ Frauen in Drenke und sagte:“ kfd – das lohnt sich. Mach mit!“ So konnte sie an einem Tag in nur einer Stunde 4 neue Mitglieder gewinnen!

Im März 2015 lernten Marita und Doris den Bundesverband in Düsseldorf kennen: Teilnahme an der kfd Podiumsdiskussion zum Auftakt des EQUAL PAY DAY 2015.

Vorsitzende bzw. Teamsprecherinnen von 1989 bis heute

1989 bis Anf. 1997 Frau Marie-Luise Rode
1997 bis Feb. 2002 Frau Monika Rieke
2002 bis 2005 Frau Christel Vieth, Anne Tegethoff und Maria Mikus
2005 bis 2009 Frau Rosel Becker
2009 Frau Anne Tegethoff
seit Mai 2010 Frau Doris Fleckner

Zahlen zum 31.12.2021: die kfd Drenke hat 55 Mitglieder im Alter von 36 bis 93 Jahren, 70 Jahre und älter sind 21, 50 bis 69 Jahre sind 27 und 36 bis 49 Jahre sind lediglich 7 Mitglieder. Frau Elisabeth Tegethoff ist seit 1953 Mitglied in unserer Gemeinschaft. Herzlichen Dank für 69 Jahre Treue!

Quellen: kfd Protokolle, Chronik der Pfarrkirche St. Maria Magdalena zu Drenke von 1921 – 1987, kfd Mitglieder, Herr Josef Knipping, der zum 90. Jubiläum viele Erinnerungen hatte, Bundesverband der kfd

Verfasst von: Doris Fleckner anlässlich des 100-jährigen kfd Jubiläums im Dez. 2021